Künstliche Intelligenz in der Musik

KI-Systeme als Komponisten

KI in der Musikproduktion ist bereits weiter verbreitet als die meisten Nutzer vermuten. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze: von der sehr eng gefassten Arbeitsweise einer Musik-App wie Endel bis zum freien Schaffensprozess der Dadabots.

KI-Systeme in der Musikproduktion

Bei KI denkt man zunächst an Systeme in der Fertigung oder anderen technik-lastigen Bereichen. Nur Wenige führen sich vor Augen, dass Algorithmen auch Kunstwerke erschaffen oder eigenständig Musik komponieren können. Dabei sind beliebte Musik-Apps wie Endel, Jukedeck oder Amper nichts anderes als KI-Systeme. Diese Musik-Apps basieren auf dem Wissen von Musikwissenschaftlern und Entwicklern über bestimmte Epochen und Künstler, das in die KI eingespeist wird. So produziert beispielsweise die Sound-App Endel Klänge und Musik passend zur Tageszeit oder Stimmung des Nutzers. Das Musiklabel Warner hat mittlerweile einen Plattenvertrag mit dem Endel-Algorithmus abgeschlossen.

Dadabots komponieren eigenständig

Einen neuen Ansatz verfolgen hingegen die sogenannten „Dadabots“ des US-amerikanischen Duos CJ Carr und Zack Zukowski. Dabei handelt es sich um ein neuronales Netzwerk, das Musik erzeugen kann. Im Gegensatz zu KI-Apps wie Endel weiß das Dadabots-Netzwerk nichts über Musiktheorie. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei der Wettervorhersage, die aufgrund von Beobachtungen das Wetter für die nächsten Tage ermittelt. Dadabots-Gründer Carr nennt seine Methode „Unbeaufsichtigtes Lernen“: Das KI-System erzeugt Klangwellen auf der Basis von bestehenden Musikalben, es beobachtet die Songs und lernt so, selbst Musik zu schreiben. Stärken des Dadabot-Netzwerkes sind etwa, Schlagzeug-Sounds, die Klangfarbe des Gesangs oder der Gitarren zu erkennen. Weniger stark ist das KI-System wiederum bei eigenen Melodien. Gefüttert wird die Künstliche Intelligenz mit Alben von bekannten Künstlern wie beispielsweise „One“ von den Beatles. Das Dadabot-System versucht dann mit jedem Durchlauf, selbst Songs auf diese Art und Weise zu schreiben. Nach etwa 20 Durchläufen legt sich das anfängliche Klang-Chaos und die Musik klingt strukturiert.

Erfolgreiche Stücke des Netzwerkes

Ein erfolgreiches Projekt ist beispielsweise der Dadabot-Livestream „Relentless Doppelganger“ auf YouTube: Hier läuft 24 Stunden am Tag Death Metal, das von der KI produziert wird – vielen Nutzern gefällt das. Auch die Zusammenarbeit mit dem britischen Beatboxer Reeps One ist ein Erfolg. Der Musiker fütterte das Netzwerk zunächst mit seinen Sounds, dann wurden die besten Reaktionen des Systems zu einem Song verarbeitet. „Reeps One ft. A.I. – Second Self“ heißt das Ergebnis, zu dem auch ein Video produziert wurde. Während andere Musikprogramme nach strengen Regeln und Algorithmen funktionieren, lernen Dadabots, indem sie selbst beobachten. Dem Netzwerk wird nicht gesagt, was es zu tun hat, sondern es komponiert eigenschöpferisch Musik. Das macht diese Musik-KI so besonders.

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