Dubai wird Zentrum für Künstliche Intelligenz

In Dubai wird darüber diskutiert, wie man KI künftig nutzt

Dubai avanciert immer mehr zum Zentrum für die Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI). Dort versucht man unter anderem die Fragen zu klären, wie man KI nutzt, um unser Leben zu verbessern, setzt sich aber auch mit den Risiken auseinander.

Verständnis für KI schaffen

Künstliche Intelligenz gewinnt in Dubai rasant an Bedeutung - Quelle: Shutterstock

Auf dem diesjährigen AI Everything- Gipfel in Dubai stand das Thema KI im Mittelpunkt. „Es ist die größte Veranstaltung über Künstliche Intelligenz in der Region, es gibt mehr als 20.000 Besucher. Jeder kann mit uns diskutieren, wie die Zukunft dieser Technologie aussehen sollte - und wie nicht“, erklärte Omar bin Sultan Al Olama, Staatsminister für künstliche Intelligenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Eine KI-Regelung ist für den weltweit ersten KI-Minister unabdingbar: „Es ist von größter Bedeutung, Verständnis für die Künstliche Intelligenz bei offiziellen Stellen zu schaffen, wenn man Teil der Städte oder Länder sein will, die diese Revolution anführen. Meiner Meinung nach werden besonders bestimmte Bereiche von KI profitieren zum Beispiel die Diagnostik. Es ist extrem wichtig, Krankheiten zuverlässig diagnostizieren zu können. Ärzte werden ihre Patienten heilen können, es geht um die soziale Bindung.“

Revolutioniert KI unser Gesundheitswesen?

Vor allem im Gesundheitswesen werde KI für große Veränderungen sorgen, ist sich Lord Timothy Clement-Jones, Sprecher des digitalen Wirtschaftsausschusses der britischen House of Lords, sicher. „Hier in Dubai gab es auf dem 'World Government Summit' eine wundervolle Ausstellung, die erklärte, welche Veränderungen KI bewirken und wie sich KI dank neuer Technologien auf die Lebenserwartung von Menschen bis 2090 auswirken wird. Und man kennt beispielsweise bereits das Potenzial von KI im Bereich der Diagnostik und Behandlung“, so Lord Clement-Jones.

Es gibt bereits erste Anwendungen von KI in der Medizin, wie Dr. Goh Eng Lim von Hewlett Packard Enterprises berichtet: „Einer unserer Kunden war ein städtisches Krankenhaus in einem Ort mit hoher Tuberkulosequote. Man wollte einen großen Teil der Bevölkerung röntgen. Wir brachten dem neuronalen Netzwerk bei, TB auf Röntgenbildern zu erkennen. Mit dem Erfolg, dass man jetzt beim Röntgen einer Person sofort innerhalb weniger Sekunden sagen kann, dass sie gesund ist. Man muss noch zwei Wochen warten, bis der Arzt das Ergebnis bestätigt, aber bisher lag die Maschine mit ihrer Diagnose nicht falsch.“

Mensch gegen Maschine?

Muss der Mensch nun Angst haben, durch KI ersetzt zu werden? Lord Clement-Jones meint nein. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass man „den Menschen die Zuversicht geben [muss], dass es Umschulungsmöglichkeiten gibt sowie staatliche Ressourcen, die dabei helfen, einen neuen Lebensweg einzuschlagen.“

Die Einstellung Menschen gegen Maschine sollten viele ablegen. Dies sagt auch Kevin Dallas von Microsoft: „Man sollte bedenken, dass wir als Menschen einzigartige Fähigkeiten haben, wir haben Gaben wie Kreativität, Fantasie, Emotionen. Das sind Fähigkeiten, die Maschinen nie haben werden. Die Frage ist, wie man diese einzigartigen menschlichen Talente mit den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz verbindet, um der Gesellschaft Nutzen zu bringen.“

Gemeinsame Standards und Schutzmechanismen

Wenn die Menschheit die großen Vorteile der KI erkennen und nutzen möchte, müsse sie das offen und kooperativ tun, so Dr. Noah Radford von der Dubai Future Foundation. Dafür müssen erst einmal gemeinsame Datenstandards, gemeinsame Datenschutzgesetze und gemeinsame Maßstäbe festgelegt werden.

Für Lord Clement-Jones ist es zudem enorm wichtig, an einem ethischen Rahmen zu arbeiten. Dazu hat Dr. Goh Eng Lim bereits einen Vorschlag unterbreitet: „Dass wir zuerst einmal die Unterschiede verstehen, wie ein Mensch denkt oder eine Entscheidung trifft und wie eine Maschine eine Entscheidung trifft. Eine Maschine wird, je intelligenter sie wird, immer mehr richtige Entscheidungen für uns treffen. Aber es muss immer noch uns Menschen geben, um sicherzustellen, dass es auch die richtige Entscheidung ist, denn was korrekt ist, ist vielleicht nicht immer richtig.“

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