Do It Yourself IoT in Brandenburg

Friesack stellt eigenen Funkmast auf

Das kleine Örtchen Friesack in Brandenburg hatte offenbar genug von der Ausbaupolitik der deutschen Netzbetreiber und der Regierung – und stellte sich kurzerhand in Eigenregie einen Funkmast auf. Somit versorgen sich die etwa 2.500 Einwohner selbst und völlig legal mit dem Internet der Dinge.

Eine Kleinstadt wird smart

Quelle: Sigfox

Friesack ist eine kleine Stadt im Havelland. Sehr beschaulich und ruhig – aber leider auch technologisch hinterm Mond. Der 34-Jährige Christoph Köpernick, der von Berlin in die ländliche Region gezogen ist, hat das nun geändert. Um das Örtchen auch für die Startup-Szene attraktiver zu gestalten, nahm er 400 Euro aus seinem Sparschwein in die Hand und investierte sie in eine kleine Box.

Die kleine Box wurde mit dem Internet verbunden und erschließt nun ähnlich wie ein WLAN-Router einen Radius von etwa vier Kilometern. Gefunkt wird im genehmigungsfreien ISM-Band auf 868 Megahertz (MHz). Somit ist Köpernicks vorgehen vollkommen legal.

Technisches Equipment von Sigfox

Das lizenzfreie ISM-Band kann für Geräte in Industrie, Wissenschaft, Medizin, in häuslichen und ähnlichen Bereichen genutzt werden. Dadurch können sich in Friesack kompatible Geräte für das Internet der Dinge (Internet of Things; IoT) mit dem öffentlichen von Köpernick eingerichteten IoT-Hotspot verbinden. Zu solchen Geräten zählen unter anderem intelligente Rauchmelder, batteriebetriebene Peilsender in der Logistik oder Wettersensoren für die Landwirtschaft.

Die Technologie für das Do It Yourself IoT-Netz stammt von Sigfox. Das französische Unternehmen ist gerade dabei, ein weltweites IoT-Netz aufzubauen. Mittlerweile sind die europäischen Ballungsgebiete, Japan und Südafrika nahezu lückenlos erschlossen. In ländlichen Gebieten, wo sich ein Ausbau für Unternehmen oftmals nicht lohnt, bietet Sigfox Antennen an, die in Eigenregie aufgestellt werden können. Dazu gibt es eben jene kleine Box namens Access Station Micro für 400 Euro.

Innovation Hub Havelland will Bürgern das IoT näherbringen

Köpernicks Vorgehen hat auch einen bestimmten Grund: Zusammen mit fünf weiteren Mitstreitern will er in der Region Technologie, Innovation und Wissen rund um moderne Methoden fördern. „Dazu haben wir das Innovation Hub Havelland, iHVL, ins Leben gerufen. Wir machen kleine Veranstaltungen, um uns beispielsweise über das Internet der Dinge, Blockchain oder The Lean Startup auszutauschen, sowie Erfahrung und Wissen dazu zu verbreiten. Auch überlegen wir, was wir tun können, damit die Region floriert. Der IoT-Hotspot ist dabei ein wichtiger Schritt.“ so Köpernick.

Das iHVL steht regelmäßig für interessierte Bürger, Unternehmen und Schüler offen. Bei den Veranstaltungen werden unter anderem Anwendungsfälle gezeigt.

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