Blockchain, IoT und Künstliche Intelligenz

Eine Zukunft für Digitale Zwillinge

Digitale Zwillinge sollen bald keine Zukunftsmusik mehr sein – zumindest wenn es nach Prof. Dr. Tim Weingärtner geht. In einem aktuellen Report des Informatikers wird die Verknüpfung von Blockchain, dem Internet der Dinge (IoT), Künstlicher Intelligenz (KI) – und damit einhergehend um eine Zukunft mit Digitalen Zwillingen – beleuchtet.

Die Verbindung der „Mega-Trends“

Das EU Blockchain Observatory and Forum hat eine Analyse zur Verbindung unterschiedlicher Zukunftstechnologien durchgeführt. Die Grenzen der realen Welt und der Welt des Internets verschwimmen immer mehr. Daraus ergeben sich Konsequenzen, die neue Technologien erfordern. Wenn es nach Dr. Tim Weingärtner von der Hochschule Luzern geht, wird es in Zukunft auf ein Zusammenspiel der „Mega-Trends“ Blockchain, IoT und KI hinauslaufen.

In seinem Bericht für das EU Blockchain Observatory and Forum beschreibt Weingärtner die wachsende Bedeutung von Digitalen Zwillingen. Dabei handelt es sich um eine digitale Kopie eines physischen Objekts oder Prozesses. Diese digitalen Abbilder werden praktisch vor allem im Bereich physischer Produktionsprozesse eingesetzt, wie beispielsweise im Bau von Flugzeugtriebwerken. Dabei kommen zum Beispiel Sensoren zum Einsatz, die Daten vom realen Gegenstück auf den Digitalen Zwilling übertragen. Somit können sowohl Überwachung als auch Steuerung enorm optimiert werden.

Digitale Organe für den Digitalen Zwilling

Voraussetzung für das Existieren Digitaler Zwillinge ist eine Umgebung, die ein Analogon zur „realen“ Welt bildet. Für Weingärtner bilden dabei Blockchain, IoT, KI und Big Data die digitalen „Organe“. Die Sensoren der Geräte sind im Internet der Dinge so etwas wie die Sinnesorgane der digitalen Welt. Künstliche Intelligenz wird zum „Gehirn“ des Digitalen Zwillings. Durch das Machine Learning können Maschinen autonome und nachvollziehbare Entscheidungen treffen. Und Big Data ist nach Weingärtner schließlich als Gedächtnis der digitalen Welt zu verstehen.

Insbesondere die Blockchain-Technologie berge in Verbindung mit IoT ein enormes Potenzial zur Gestaltung effizienterer Prozesse – vor allem was Logistikanwendungen angeht. Aber auch für die Sharing Economy und dem Handel mit Daten könnten sich aus der Verflechtung von Blockchain und IoT entscheidende Vorteile ergeben. Dasselbe gelte laut Weingärtner für Identitäts- und Netzwerkmanagement und den Bereich der Automatisierung.

Appell an europäische Regierungen

Natürlich birgt eine Verknüpfung von IoT und Blockchain auch Gefahren. Dies will Weingärtner auch gar nicht unter den Teppich kehren. So könnten Sensoren und das Interface einer Blockchain manipuliert werden. In Bezug auf KI könne die Blockchain-Technologie laut des Luzerner Professors durch die Erschaffung von Datenmarktplätzen für eine „Demokratisierung der Daten“ sorgen. Zudem könne die Künstliche Intelligenz das Auditieren von Smart Contracts übernehmen.

Damit die Verflechtung der Zukunftstechnologien Blockchain, KI, IoT und Big Data funktioniert, brauche es laut Weingärtner eine einheitliche Regulierung. Aus diesem Grund sollten die Regierungen der Europäischen Union und der Rest Europas enger zusammenarbeiten.

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