Economy of Things als Ziel

Fetch.ai will digitale Agents einführen

Das aus Cambridge stammende Computer-Start-up Fetch.ai will digitale Makler – sogenannte Agents – auf den Markt bringen. Diese sollen mit anderen Agents Verträge verhandeln und Dienstleistungen automatisch abrechnen.

Wenn Maschinen verhandeln und der Mensch nur noch zuschaut

Ein Startup aus der englischen Universitätsstadt Cambridge arbeitet an digitalen Agents, die dafür sorgen, dass Dienstleistungen verhandelt und Kunden-wünsche umgesetzt werden. Dafür sollen sich die digitalen Agents untereinander vernetzen und miteinander Verträge für Dienstleistungen abschließen. Auch die Abrechnung soll in diesem Zuge automatisch ablaufen.

Eingesetzt werden die digitalen Agents unter anderem bei E-Vehikel. Die Software soll nicht nur den nächstgelegenen Ladepunkt finden, sondern auch die Tarife verschiedener Anbieter vergleichen und selbstständig verhandeln. „Unterschiedliche digitale Agents treten autonom miteinander in Kontakt“, erklärt Chef-Entwickler Troels Rønnow die Vision des Startups. Der Vertrag über den Kauf des Stroms werde dann in einer Blockchain hinterlegt. „So entwickeln wir ein Ökosystem für den Transport.“ Kurzum: Das E-Auto oder der Scooter verhandelt künftig mit der Ladesäule und nicht mehr der Mensch.

Eine intelligente Software, die Voraussagen und Entscheidungen trifft

Auch weitere Dienste sollen künftig von solchen digitalen Agents verhandelt werden: Dazu zählen das Finden und Buchen eines Parkplatzes, die Reservierung eines Platzes im Restaurant, die Buchung eines Hotels, eines Mietwagens oder eines Flugs. „Der Nutzer muss nicht mehr Stunden mit dem Finden von Dienstleistungen verbringen“, sagt Maria Minaricova, die bei Fetch.ai die Produktentwicklung verantwortet.

Doch das ist noch nicht alles. „Die Software kann auch Voraussagen treffen und Nutzern Optionen anbieten“, erklärt Rønnow, der seine Plattform als eine Art „Google für IoT-Geräte“ beschreibt. „Wenn es regnet, wird der Nutzer mit einem Auto fahren wollen. Wenn die Sonne scheint, mit einem Scooter.“ Auch das wird von der intelligenten Software berücksichtigt.

Prototyp soll bis Sommer 2019 stehen

Noch in diesem Sommer will das Startup einen Prototypen mit den wichtigsten Features fertig haben. Im Dezember soll die Infrastruktur der Plattform dann soweit stehen, dass im Jahr 2020 Unternehmen aus der Mobilitätsbranche bei der Entwicklung eigener digitaler Agents unterstützt werden können.

Selber wird das Startup von den T-Labs der Deutschen Telekom unterstützt. „Wir sind ein Infrastruktur-Unternehmen“, sagt John Calian, Chef der T-Labs. Es stelle die Konnektivität zur Verfügung, die für Technologien wie jene von Fetch.ai erforderlich sei.

Fetch.ai will Economy of Things schaffen

Ein endgültiges Geschäftsmodell von Fetch.ai steht noch nicht. Geplant ist, dass am Ende ein eigener digitaler Agent aus dem Prozess hervorgeht. „Wir werden aus unseren Daten Wissen extrahieren, Einsichten gewinnen und Vorhersagen treffen können“, sagt Maria Minaricova. Letztendlich gehe es darum, das Internet of Things zu einer „Economy of Things“ zu entwickeln, so Minaricova.

Erst vor kurzem hat Fetch.ai die Smart E-Mobility Challenge der Trusted IoT Alliance (TIoTA) gewonnen. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von 50 Startups und industriellen Unternehmen. Zusammen will die Allianz die Elektromobilität nutzerfreundlicher machen.

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